Tu nur was du nicht lassen kannst
Egal wie grell die Sonne scheint
wie hell die Sterne funkeln
wir tappen immer nur im Kreis
und allzu oft im Dunkeln
Wir wickeln unser Leben ab
wie einen dünnen Faden
Gefangene im Labyrinth
und nicht von Gottes Gnaden
Löse dich aus deinem Wundstarrkrampf
wandle deinen Schlaf
mach endlich Dampf
Tu nur was du nicht lassen kannst
das andre lohnt sich nicht
glaub nur was du nicht fassen kannst
wogegen alles spricht
nur wenn du Grenzen überschreitest
weißt du wo sie verlaufen
wer immer nur im Rahmen bleibt
kann sich dafür nichts Nennenswertes kaufen
Am Himmel zieht ein Vogelschwarm
geschlossen in den Süden
wie tausend Glieder eines Leibs
und ohne zu ermüden
Wir aber vegetieren hier
und haben keine Richtung
die Städte sind ein Wald aus Lärm
und ohne jede Lichtung
Unsere Vereinzelung macht krank
bleib nicht sitzen
auf der langen Bank
Tu nur was du nicht lassen kannst
und was dich ganz erfüllt
glaub nur was du nicht fassen kannst
was unbewiesen gilt
die Grenzen sind zum Kennen da
und das von beiden Seiten
wer immer vor der Schranke steht
ist nie imstande Räume auszuweiten
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