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Mit seinem 19. Album Korrekt zieht Heinz Rudolf Kunze seine musikalische Bilanz der 90er Jahre und läßt sein Publikum im Rahmen der "Korrektour" daran teilhaben. Heinz Rudolf Kunze und Verstärkung live auf der Bühne – das ist immer wieder ein Erlebnis. Am 18. April 1999 gastierte Kunze im Kölner "Alter Wartesaal", bevorzugt, wie schon bei der letzten Tournee, die kleineren Spielstätten und meidet die großen Hallen.
Mit einem bombastischen Intro, untermalt von unzähligen Sternen, die im ganzen Saal funkeln, betreten Heinz Rudolf Kunze und seine Verstärkung die Bühne und legen mit Der Wald vor lauter Bäumen gleich richtig los. Fetzig und rockig folgt Hereinspaziert als zweites Stück. Leidenschaftlich geht das durch alle Alterschichten bunt gemischte Publikum schon jetzt mit, schnell sind Künstler und Publikum auf einer Wellenlänge.
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Hereinspaziert |
Neben den Brillen scheint Heinz Rudolf Kunze auch an Hüten immer mehr Gefallen zu finden. So präsentiert er sich abwechselnd mit Cowboyhut, Melone und buntem Käppi. Mit Der Kaiser soll mir sagen wer ich bin und Pech und Schwefel folgen zwei Stücke aus dem aktuellen Album. Pech und Schwefel, das bereits im Rahmen der letzten Tour vorgestellt wurde, hat die gründliche musikalische Überarbeitung wirklich sehr gut getan, erstmals am Abend kann Heiner Lürig seine Gitarre richtig zelebrieren. Aber nicht nur Heiner Lürig gibt alles, die ganze Band hängt sich voll rein und hat sichtbar Spaß am Gig.
Was macht ein Kunze-Konzert zudem so interessant und irgendwie einmalig? Nicht zuletzt die lyrischen Texte, die immer wieder geschickt eingestreut werden. Die Texte unterhalten und stimmen zugleich nachdenklich, auch hier findet Kunze den richtigen Mix.
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In der Sprache die sie verstehn |
Diesmal geht er mit Endlich Cowboys statt Indianer auf das Kriegsgeschehen in Jugoslawien ein. Die neue Regierung bekommt mit Wir ihr Fett weg und irgendwie hält er uns allen mit Wohl bekomms einen Spiegel vors Gesicht. Im zweiten Teil der Korrektour trägt er den neuen Text Gelöbnis vor.
Doch zurück zur Musik. Natürlich überwiegen die Werke des aktuellen Albums, so fehlen weder Balladen wie Stein noch Kracher wie Die Peitschen.
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Mit meinem leeren Glas |
Aber mehr als sonst werden auch ältere Stücke präsentiert und dankbar angenommen.
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Seekranke Matrosen |
Das Publikum zeigt sich textfest und singt Strophe um Strophe begeistert mit. Stimmt In der Sprache die sie verstehn noch nachdenklich, ruft das 81er Mit meinem leeren Glas wahre Begeisterungsstürme hervor. Qualitäten ganz anderer Art beweist Schlagzeuger CC Behrens bei Seekranke Matrosen – hier spielt er einmal die Gitarre, während Kunze das Publikum mit einem Mundharmonika-Solo verwöhnt und der Rest der Band mit Chorgesang einstimmt.
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Dein ist mein ganzes Herz |
Ein wahres Meisterstück des Abends ist Dein ist mein ganzes Herz. Mit dieser modernen, sprechgesangartigen Version des Klassikers läßt Kunze den Popstar der 80er weit hinter sich zurück und schafft den Bogen in die Gegenwart. Zu Aller Herren Länder hat sich Kunze etwas ganz Spezielles einfallen lassen
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Aller Herren Länder |
In einer geschickten Verlängerung läßt er die Refrains von Klassikern wie Scott McKenzies 'San Francisco' oder R.E.M.s 'Losing My Religion' einfließen und unterstreicht damit deutlich die Botschaft dieses Songs. Aber schon folgt mit Himbeerbaby das nächste Lied, das übrigens als zweite Single aus dem Album Korrekt ausgekoppelt wird.
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Jetzt erst recht |
Mit dem sehr selten gespielten Jetzt erst recht und dem Hit Wenn Du nicht wiederkommst verabschiedet sich die Band nach fast zwei Stunden von den begeisterten Fans.
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Mit Leib und Seele |
Genau so hallt es dann auch durch den Saal und natürlich kann und will sich der Künstler einer Zugabe nicht verwehren. Das Publikum wird mit weiteren musikalischen Köstlichkeiten verwöhnt, Leg nicht auf, Mit Leib und Seele und Finden Sie Mabel, um nur einige zu erwähnen. Auch wenn bei letzterem Stück mancher Fan die zweite Gitarre vermißt, so zieht Matthias Ulmer am Keyboard alle Register.
Und so kommt es dann doch, wie es kommen muß: das Publikum wird mit Neil Youngs After The Goldrush nach Hause entlassen, wenngleich Kunze den ganzen Saal am liebsten auf die weitere Tournee mitnehmen möchte.
Ein gelungener Konzertabend ist zu Ende. Wieder hat Heinz Rudolf Kunze es geschafft, uns träumen, feiern und nachdenken zu lassen. Und wieder ist da dieses Gefühl, ein ganz besonderes Konzert miterlebt zu haben. Kunze hat auf den Tourneen, die er bisher mit der seit 1995 bestehenden "neuen" Verstärkung gespielt hat, eine durchaus härtere Gangart eingelegt. Viele Songs aber, die bei der "Korrektour" gespielt werden, sind ruhiger, wurden auch bewußt im Hinblick auf die Kriegssituation ausgewählt und umgeben das Konzert immer wieder mit einer gewissen Beschaulichkeit.
Wer nun unvermeidlich auf den Geschmack gekommen ist, kann sich hier über die Termine der 'Korrektour' informieren und auch online Karten bestellen. Nach einigen Festivals im Sommer wird die Korrektour dann im Herbst mit weiteren Konzerten fortgesetzt – korrekt!
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