Cover des Albums "Rückenwind"

2002

Presseinformation zu Rückenwind

"Die Arbeit an Rückenwind stellte mich vor eine vollkommen neue Situation. Aber sie brachte auch ein sehr entspanntes Arbeiten mit sich. Die Atmosphäre im Home Studio war von Gelassenheit bestimmt – und von einem starken Miteinander zwischen mir, Franz Plasa und den Musikern."

Wer vorankommen will, braucht Rückenwind. Um so besser, wenn es sich dabei um frischen Wind handelt. Und frischer Wind bläst kräftig auf dem neuen Heinz Rudolf Kunze-Album.

Zum ersten Mal seit 16 Jahren verließ Heinz Rudolf Kunze die heimelige Atmosphäre des Madagaskar Studios, um ein Album in vollkommen neuer Umgebung aufzunehmen. Schon im Mai 2002 ging es in die Hamburger Home Studios, in denen HRK mit Franz Plasa die Aufnahmen für Rückenwind vorbereitete. Speziell mit Plasa ergab sich eine Zusammenarbeit, die für beide Seiten einen ungewohnten Kontext schufen. Plasa hatte sich in den letzten Jahren vor allem als erfolgreicher Producer für Bands wie Selig, Echt und andere einen Namen gemacht, freilich eine ganz andere 'Szene' als Kunze, der nun sein mittlerweile 17. Studio-Album in Angriff nahm. "Mit einem Künstler wie Heinz Rudolf Kunze zu arbeiten, lag mir bis dahin eher fern," so Plasa. Ich hatte nie viel mit ihm zu tun und hatte vorher mehr mit jungen und vielen unbekannten Bands gearbeitet. Aber schon nach den ersten Tagen sprang der Funke über, und mit Heinz zu arbeiten macht viel Spaß, denn er ist sehr professionell und andererseits auch wieder sehr offen."

Über den Kontakt zu Plasa und das Home Studio entstand auch die Verbindung zu den Musikern auf dem Album, die einer jüngeren Generation entstammen, aber durchweg hervorragende Instrumentalisten sind und mit Plasa ein erstklassig eingespieltes Team stellen. "Interessanterweise sind die Unterschiede zwischen mir und der Band sehr gering," erklärt Heinz Rudolf Kunze. "Der Altersunterschied spielt überhaupt keine Rolle. Wir haben sehr ähnliche Wurzeln und zum Teil die gleichen Lieblingsbands. Die Energie, mit der sie an die Sache herangehen, ist jedoch viel größer, und das war für mich dann wieder ein echtes Stimulans."

Zu den Musikern gehörten Julian Maass (Keyboards), Jörg Sander (Gitarren), Jens Carstens (Schlagzeug), Leo Schmidthals (Bass), Martin Langer (Schlagzeug), Franz Plasa (Gitarre und Stimmen), Ian O’Brian-Docker (Gitarre), Niels Frevert (Gitarre) und Robert Smith (Percussions). Einzig Kunze langjährigen Keyboarder Matthias Ulmer kennt man aus der bisherigen Zusammenarbeit mit Heinz Rudolf Kunze. Letztlich lief die Arbeit in dieser Konstellation so gut und entspannt, dass Jörg Sander, Jens Carstens, Leo Schmidthals und Matthias Ulmer auch die Tour bestreiten werden.

Auch bei den Komponisten hat sich einiges getan. Neben Heinz Rudolf Kunze selbst waren diesmal Niels Frevert, Ian O'Brian-Docker/Sebastian Graalff, Christian Neander und Andreas Becker als Komponisten beteiligt. Dass dabei alles unverkennbar nach Kunze klingt, liegt natürlich an seiner unverwechselbaren Textstilistik und an seiner Stimme. Ungewohnt war hingegen die Arbeitsweise im Studio. Wo die Songs in den letzten Jahren oft Stück für Stück im Overdub-Verfahren entstanden, wurde diesmal im Studio mit der ganzen Band geprobt. Das führte zu spontanem Einverständnis im Bandgefüge, aber natürlich auch zu größerer Flexibilität im Arrangement. Nichtsdestotrotz: eine solche Veränderung in der Arbeitsweise erfordert von einem seit Jahren routinierten Künstler auch einen Blick für Neues. Kunze: "Zuerst fiel mir die Umstellung nicht leicht. Sie war aber sachlich richtig und hat mir sehr gut getan. Es war eine neue Erfahrung, erleben zu können, wie andere mit meinen Ideen und Texten umgehen. Das betrifft hier natürlich auch die Songwriter."

Durchaus – wer Heinz Rudolf Kunze während der Aufnahmen sah, konnte einen extrem gelösten HRK erleben, der die gute Laune und die Motivation sichtbar in den leuchtenden Augen trug. "Dieses Album kann einer Menge Leute zeigen, wo es lang geht. Allen voran mir," freute er sich im Studio über die Herausforderungen, die zugleich neue Horizonte eröffneten.

Rückenwind dürfte den Kunze-Kenner sofort durch eine gehörige Portion Optimismus überzeugen, deutlich abzulesen an Textzeilen wie "Da müssen wir durch / und das kann auch gelingen / da müssen wir durch / und da kommen wir durch / verlass Dich drauf ..."

Auch dies ein Ergebnis des Unbekannten, dem Kunze sich stellte. Denn natürlich war der Schritt aus den gewohnten Gefilden und der Routine der Zusammenarbeit mit Heiner Lürig kein leichter. Doch Heinz Rudolf Kunze ging es dabei wie Vielen in ähnlicher Lage: Eine Veränderung bedeutet meist auch Fortschritt, neue Energie und einen neuen Blickwinkel: "Ich danke meinen ausgeschiedenen Kollegen und Freunden. Alles was wir zusammen erlebt haben, war notwendig, um dahin zu kommen, wo ich jetzt bin. Ich habe viel gelernt, und ich brauche nun Mitstreiter, mit denen ich das Gelernte neu umsetzen kann."

In diesem Sinne: es weht ein frischer Wind bei Heinz Rudolf Kunze. Es ist ein Rückenwind, der dem Künstler bei seinem nun eingeschlagenen Weg Rückhalt und Zuversicht verleiht. Es ist vielleicht ein wiedererkennbarer Kunze, der uns auf dem Album begegnet, aber es ist auch ein Kunze mit einer ganz neuen Energie. Und insofern ist Rückenwind nicht sein 17. Studioalbum, sondern sein erstes. Und damit ein herausragendes Debüt.

Tom Beege, WEA, November 2002

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