Tobias Künzel und Heinz Rudolf Kunze (Foto: Annette Krüger)

KuK-Tour 2013 

 

Schwerin
Leipzig
Halle/Saale
Zwickau
Erfurt
Berlin
Magdeburg
Dresden
Hamburg
Hannover

KuK – Eine exklusive Tournee

Tobis Künzel und Heinz Rudolf Kunze (Foto: Annette Krüger)KuK. Künzel (Der musikalisch textliche Kopf der Prinzen) und Kunze (DER deutsche Rockpoet) oder Kunze und Künzel (wie man es dreht, so ist es richtig) haben im Januar 2013 ein Zeitfenster gefunden für ein gemeinsames Liveprojekt – eines mit Experimenten nach Herzenslust, einer Nische der besonderen Art, neben den anderen exklusiven Nischen des Heinz Rudolf Kunze. Die kleine Tour umfasst den Osten der Republik, also der Heimat von Künzel und der gefühlten Heimat von Kunze sowie Hamburg und Hannover. In Hamburg ist man zu Gast in der Fabrik, einer Location mit Geschichte, auch für HRK und Künzel. Man hat sich mit erfahrenen Kollegen verstärkt. Peter Pichl ist dabei, der Bassist der Räuberzivil-Band, Christof Stein-Schneider, Gitarrenspieler der Hannoveraner Erfolgsband Fury in the Slaughterhouse und last but not least Mr. Paul Millns, ein gefühlvoller Klavierspieler, der u.a. die Eric Burdon-Band leitete und selbst als britischer Bluesvirtuose und als Singer and Songwriter erfolgreich ist. Auf seiner Homepage ehrt er seine Kollegen wie folgt: "Paul has just returned from an incredibly successful tour in Germany with KuK, the band formed by songwriter Heinz Rudolf Kunze and Tobias Künzel of Die Prinzen." Dabei darf man davon ausgehen, dass es Heinz, Tobias, Christof und Peter als große Ehre betrachten, von diesem berühmten Mann begleitet zu werden.

Christof Stein-Schneider (Foto: Annette Krüger)An diesem 28. Januar 2013 passt die bestuhlte Fabrik wunderbar zu dieser Truppe. Da findet sich ein sehr aufmerksames, interessiertes Publikum ein mit großer Neugier auf diese Musiker, auf neue, noch nie gehörte Songs in einer so noch nie da gewesenen Besetzung.

Der bunt gekleidete Rotschopf Stein-Schneider und der Rockbassist Peter Pichl teilen sich den rechten Abschnitt der Bühne, vom Publikum aus gesehen. Die linke Seite gehört dem Piano mit Paul Millns. Und Künzel an Schlagzeug und Mikrofon, sowie Kunze mit Klampfe und Gesang bilden das Bühnenzentrum. Launig, erfrischend und gleich beherzt tragen Tobias und Heinz den Titelsong des Programms vor. "Uns fragt ja keiner".

HRK folgt mit einem Sprechtext, der sich spöttelnd kritisch mit der Musikindustrie auseinandersetzt. "Radio Galeere" heisst er. Ein weiteres gemeinsames Lied der KuK ist "Schlechtes Gewissen."

"Fotos von Renee" ist eine Art Gesangsduett der beiden kommunikativen Köpfe des Programms. Der Herr Künzel ist begeistert von dem verarbeiteten Wort „kafkaesk“, welches sich in diesem Song befindet.

Heinz Rudolf Kunze (Foto: Annette Kürger)Die Idee, Songs des jeweils anderen vorzutragen, kommt sehr gut an und zeigt neue Seiten der beiden Musikercharaktere. So intoniert HRK ungewöhnlich fröhlich und gut gelaunt die Prinzennummer "Mann im Mond" aus dem Jahre 1992. Künzel antwortet mit einer sehr gefühlvollen Version von Dein ist mein ganzes Herz in Prinzenart, auf die sich HRK auch gerne einlässt.

Eine melancholische Nummer, ein trauriges Liebeslied ist "Wenn Du siehst" – nach Ansicht Künzels die schönste Nummer des Heinz Rudolf Kunze.

Die eher fröhliche, sprachliche Seite des Prinzen und die nachdenkliche eines HRK ergänzen sich gut. Man hat sich auf verschiedenen Wegen die Texte zugeschickt, darin herum geschrieben, sich Vorschläge gemacht, und das funktionierte erstaunlich reibungslos. So entsteht auch mal etwas Überraschendes. "Melancholie" ist tatsächlich von Künzel und nicht von Kunze. "Kein Bedarf an unbrauchbaren Dingen!" heisst er da und "Richtig glücklich bin ich leider nie". Sicherlich hätte Heinz dieses Gefühl noch ein wenig anders ausgedrückt und so persifliert er dieses Lied sozusagen. Schnell und mit angehobener Stimme singt Heinz und nennt es "Euphorie".

Ein bewusst politisch unkorrekter Sprechtext von Heinz Rudolf Kunze heisst "Patenschaft" und berichtet von einer "Schule für Rassismus!" Das nächste Lied handelt dann von dem Handy, welches in Klo gefallen ist.

Tobias Künzel am Schlagzeug (Foto: Annette Krüger)Dann macht Heinz sich doch tatsächlich an den Prinzenhit "Alles nur geklaut" und auch das funktioniert sehr gut. Zum Mitmachen ist die Nummer "Und sie lacht" – da ist es doch Tobias Künzel tatsächlich gelungen, Heinz Rudolf Kunze zum "LA LA LA"-Singen zu bewegen.

Finden sie Mabel wird dann im Mitmach- und Mitklatschmodus von dem Prinzen vorgetragen. Der Song wird dann wieder vertrauter, als HRK im Refrain mitsingt und die zweite Strophe anstimmt.

Paul Millns lässt sein zartes Piano erklingen. "Keine Luft mehr" singen die beiden Köpfe der KuK. Ja, und sie singen vom Platz an der Sonne mit einem ironischen Wink auf die Fernsehlotterie und die Version von Udo Jürgens, die auch kurz auf Tonband eingeblendet wird. "Das "U" bei Kuk steht für Udo!" scherzt Heinz.

Ein weiterer Sprechtext in alter HRK-Manier macht das Programm endgültig musikalisch literarisch – wie viele HRK Programme – eine erfreuliche Tatsache!

"A7" ist ein weiterer neuer gemeinsamer Song der KuK, ein verspieltes Bibelgleichnis.

"Was machen Heinz Rudolf Kunze und Tobias Künzel auf einem Paul Millns-Konzert?" fragt der blonde Prinz mit einem kleinen Augenzwinkern. Ja, auch Paul Millns hat eigene Songs im Gepäck. "Undercover Man" und "When loves come calling".

Sehr schön ist auch "Es war nicht alles schlecht" – eine Nummer, die Publikum und Protagonisten auf der Bühne an die Zeit des Kalten Krieges erinnert.

Kunze und Künzel merken an, dass die Bühne der Fabrik mit ihren Balken und Streben wie eine Wohnung aufgebaut ist: Mr. Millns arbeitet im Schlafzimmer, KuK im Wohnzimmer und Pichl und Stein-Schneider im Kinderzimmer. Man erlaubt sich freundliche Albernheiten und Scherze übereinander. Dieses Duo, gemeinsam mit den drei Kollegen, hat sichtbar und hörbar sehr viel Freude auf der Bühne.

Aber auch bei einem HRK Nischenkonzert dieser Art in dieser Zusammensetzung dürfen Meine eigenen Wege nicht fehlen. Zwischenzeitlich überrascht Tobias Künzel mit einem gekonnt lebendigen Schlagzeugsolo.

Heinz Rudolf Kunze wiederum überrascht damit, einen Text von Tobias Künzel vertont zu haben, "Ein Leben auf der Flucht".

Eine Nummer von Fury in the Slaughterhouse hat man auch im Gepäck. "Won't forget these days" Man verabschiedet sich passender Weise mit "Aufbruch".

Als Zugabe gibt es die gute alte Lola.

Alle Musiker sagen Danke (Foto: Annette Krüger)Am Merchandising-Stand kann man dann einen Mitschnitt des Konzertes zum Mit-Nach-Hause-Nehmen käuflich erwerben. Das erste Konzert dieser Tour, in Schwerin, wurde spontan auf USB Stick gezogen – "oder auf Livestick oder wie dieses neumodische Zeugs heißt..." – Originalton Kunze. Aber KuK wird auch noch auf CD erscheinen.

KuK, die exklusive kleine Tournee, ist dann leider am nächsten Tag in Hannover schon zu Ende. Man will das kaum wahrhaben und man wartet darauf, daß diese Besetzung, KuK und ihre besonderen Freunde, noch weitere Male zum gemeinsamen, öffentlichen Musik machen zusammen kommt.

Paul Millns bringt es auf den Punkt: "it was a different but great experience for me, working with some fine musicians and lovely people too."

Matthias von Schramm, Februar 2013

Sämtliche Bild- und Tondokumente dürfen ohne Genehmigung weder gesendet noch in irgend einer anderen Form publiziert oder veröffentlicht werden!

Sämtliche Fotos wurden von Annette Krüger und Mattias von Schramm am 28. Januar 2013 in Hamburg, Fabrik, aufgenommen.

Copyright & Datenschutz Heinz Rudolf Kunze Top