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Deutschrock-Altmeister Heinz Rudolf Kunze mit Verstärkung am Samstag in der Biertenne in Wernesgrün. Der Liedermacher erntete tosenden Beifall von seinen begeisterten Fans.
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Klare Verhältnisse zum Tour-Auftakt
Rockpoet Heinz Rudolf Kunze begeistert in Wernesgrün
Wernesgrün. „Klare Verhältnisse“ haben am Samstagabend in Wernesgrün geherrscht. Dafür sorgte der Rockpoet Heinz Rudolf Kunze gemeinsam mit seiner dreiköpfigen Verstärkung. Das Konzert bildete den Auftakt zum zweiten Teil der aktuellen Tour, die unter dem Motto „Klare Verhältnisse, Intimbereich – die leise Tournee“ steht.
Wie der Titel erahnen ließ, erwarteten das Generationen übergreifende Publikum etwas zahmere Rhythmen. Und auch die einleitende Botschaft des seit mehr als 25 Jahren erfolgreichen Liedermachers an die 800 Gäste in dem in Dunkelheit gehüllten Saal war von leisen Tönen gekennzeichnet: „Ihr dürft euch zurücklehnen, die Augen schließen und träumen.“ Jener mit einem Augenzwinkern ausgesprochenen Empfehlung kam freilich keiner nach. Im Gegenteil: Kunze erntete wie so oft an diesem Abend tosenden Beifall.
Zum nunmehr vierten Mal füllte der Deutschrock-Altmeister die Biertenne. „Es ist inzwischen zur Tradition geworden“, freut sich Gutshof-Manager Thomas Schopf über die Tatsache, dass es sich Kunze nicht nehmen lässt, der vogtländischen Gemeinde alle zwei Jahre einen Besuch abzustatten. Und Heinz Rudolf Kunze zog wie immer sämtliche Register. Er begeisterte sowohl mit Titeln seines aktuellen Albums „Klare Verhältnisse“ als auch mit Klassikern wie Dein ist mein ganzes Herz, Mit Leib und Seele oder Finden Sie Mabel – und ließ 800 Fußpaare im Takt der Balladen, Rock- und Bluesnummern wippen.
Intelligente, kreative, poetische, verstörende, verblüffende, zum Nachdenken anregende und oftmals mit rabenschwarzem Humor gespickte Gedankengänge präsentierte Heinz Rudolf Kunze nicht nur auf musikalischer Ebene. Auch in zwischen den Titeln platzierten Sprechtexten setzte sich der „Prophet im Niemandsland“, wie er sich in einem der Titel selbst bezeichnet, auf seine persönliche Art mit Gott und der Welt, mit aktuellen, alltäglichen und scheinbar banalen Begebenheiten auseinander. Dabei versäumte er es nicht, sein Publikum über die Entstehungsgeschichte von Songs wie Die Köpfe in der Kühltruhe aufzuklären: „Das kommt zustande, wenn man abends vorm Fernseher sitzt, durch die Programme zappt und mitschreibt“, verpasste der 50-Jährige dem Fernsehprogramm einen Seitenhieb.
Knappe drei Stunden zog Heinz Rudolf Kunze seine alten und neuen Fans in den Bann. Und die gierten am Schluss des Programms ebenso lautstark wie erfolgreich nach Zugaben.
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