Heinz Rudolf Kunze liest (Foto: Gerald Erdmann)

2007

Streicheleinheiten für den Rockpoeten

Zum Valentinstag gab es für Heinz Rudolf Kunze in Leipzig ein Küsschen. Das kam von Andrea Kathrin Loewig, die in der MDR-Serie „In aller Freundschaft“ die Ärztin Dr. Kathrin Globisch spielt. Und in jener Serie spielt Heinz Rudolf Kunze demnächst eine Gastrolle. Als Gutachter Dr. Sitzler gibt der Sänger und Autor sein Debüt vor einer Fernsehkamera. Und sorgt für einiges Aufsehen, denn eigentlich soll er für die Sachsenklinik gewonnen werden, die in finanzielle Schieflage geraten ist. Stattdessen verliebt sich Sitzler alias Kunze in Dr. Kathrin Globisch. Es folgt was kommen muss: ein flüchtiger Kuss, der mit einer schallenden Ohrfeige seitens der Ärztin quittiert wird.

„Das spielen wir aber jetzt nicht nach“, lächelte der Deutschrocker gestern beim Fototermin. Dafür schnappte sich Andrea Kathrin Loewig den 50-jährigen und drückte ihm einen dicken Kuss auf die Wange. „Als Wiedergutmachung für die Ohrfeige im Film“, grinste diese.

Zur MDR-Serie kam Heinz Rudolf Kunze eher durch Zufall. „Das hat sich so ergeben“, sagte Manager und Gitarrist Wolfgang Stute. „Heinz sprach schon öfter davon, dass er sich vorstellen könne, eine Rolle in einer Serie oder einem Film zu spielen. Bei einer musikalischen Lesung hier im Raum gab es dann einen Kontakt mit einem Kollegen der Saxonia Media“, so Stute.

Zwei Drehtage waren angesetzt, die gestern zu Ende gingen. Kunze hätte viel Spaß am Set gehabt, wie Wolfgang Stute bestätigt: „Der Regisseur Jürgen Brauer war auch ganz begeistert von ihm.“ Dem Künstler selbst sprudelte es gar heraus: „Ich bin ziemlich überwältigt, wie freundlich und liebevoll ich von dem ganzen Team aufgenommen wurde. Ich hatte ein wenig Angst, dass man mich als Quereinsteiger herablassend behandeln würde.“ Unberechtigt, diese Angst, wenn man wie Kunze seine Texte „wie ein Berserker“ lernt. Die Dreharbeiten konnten gar zwei Stunden früher beendet werden.

Und über Andrea Kathrin Loewig sagte er: „Sie war mir eine große Hilfe, sie hat mich beim Spielen hervorragend geführt.“ Klingt ganz nach einer Freundschaft, die auch über die Filmrolle hinaus halten würde. Das nächste Mal in Leipzig ist Kunze am 1. Mai, dann singend im Haus Auensee im Rahmen seiner “Klare Verhältnisse”-Tour 2007.

Leipziger Volkszeitung, Daniel Große, 15. Februar 2007

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