Hohe Erwartungen an den Papst
Neues Kirchenoberhaupt Benedikt XVI. polarisiert die Welt / Kritik an konservativen Positionen Joseph Ratzingers
Die Wahl des ersten deutschen Papstes seit einem halben Jahrtausend hat große Erwartungen geweckt. Ob der als sehr konservativ geltende bisherige Kurienkardinal Joseph Ratzinger sie auch erfüllen kann? Papst Benedikt XVI. sagte gestern: "Die Kirche wünscht einen offenen und ehrlichen Dialog für das Wohl des Menschen." Doch gerade die Positionen Ratzingers in Fragen der Geburtenkontrolle, Stellung der Frauen in der Kirche oder Homosexualität sorgen für Skepsis weltweit. Aber auch in Berlin gab es viele kritische Stimmen. Ein Stimmungsbild.
Heinz Rudolf Kunze, Liedermacher: "Das ist für mich das größte Ereignis seit der Wiedervereinigung und ein Symbol dafür, daß Deutschland zurückkehrt in die Völkergemeinschaft. Es war auch eine klare Richtungsentscheidung, daß der bisherige Kurs beibehalten wird. Ratzinger ist freilich nicht so ein sportlicher und charismatischer Papst wie Wojtyla, den die Jugend verehrt hat wie einen Popstar. Ich habe aber nichts gegen die Ansichten von Ratzinger. Man kann sich zumindest an ihm reiben."
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