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1994

Heinz Rudolf Kunze bittet zum literarischen Programm.

...und der Golem von Lemgo poltert durch die Passionskirche

Heinz Rudolf Kunze fast ganz ohne Musik, dafür lustvoll literarisch und kabarettistisch keß. Der Golem aus Lemgo heißt sein Programm, mit dem er morgen abend in der Passionskirche am Marheinekeplatz in Kreuzberg zu erleben ist. Ein Rocksänger einmal anders.

Heinz Rudolf Kunze erzählt Geschichten. Er philosophiert und karikiert, mal polternd, mal voll Poesie, mal mit Hinterlist des bissigen Komödianten. Bei seinen Konzerten leitet er mit kurzer Prosa von einem Song zum anderen. Hier bleibt die Begleitband – bis auf zwei Kollegen an Schlagwerk und Gitarren – zu Hause und die paar Songs im Programm leiten über zu neuen Texten.

Mit satirischer Schärfe und Mut zum kalauernden Wortspiel hält er ein Plädoyer für den Bindestrich, bringt in den Kilian-Geschichten den ganzen Unsinn des Lebens auf den Punkt und zwischendrin schafft er es gar, aus den Kapitelüberschriften von Gustav Meyrincks "Golem" den Text für einen klassischen Punksong zu zaubern. Ein Rocksänger einmal anders. Um 20 Uhr geht's los.

Peter E. Müller, Berliner Morgenpost, 15. Dezember 1994

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