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Draufgänger
Seine mutige Experimentierlust unterscheidet Heinz Rudolf Kunze von allen deutschen Sangeskollegen vergleichbaren Kalibers. Auf Draufgänger läßt er es stellenweise so brachial krachen, wie es seiner Vorliebe für Hardrock entspricht. Mit auf Viererbesetzung runtergestrippte Band (ohne Klaver!) schafft Kunze das Kunststück, bei aller Text-Tiefe berstend vitale Rockmusik zu produzieren. Und sein Mitstreiter Heiner Lürig legt mit kochender Gitarre stellenweise los wie Neil Young. Kunzes Texte brennen ebenso selbstbewußt wie ätzend scharf deutsche Wunden aus. Wo andere mühsam mit Worten herummüllern und Stilblüten produzieren, kann es sich Kunze leisten, fast lakonisch zu werden. Songs wie die Desperado-Story Lebend kriegt ihr mich nicht, Verraten und verkauft oder charmante Liebesgeschichten voller punktgenauer Vocals (Finderlohn) sind von erster Güte. Daß Draufgänger bei allem Rock-Design trotzdem haufenweise ironische Zwischentöne (Held der Arbeit) enthält, spricht für Kunze: Damit liefert er die "Anführungszeichen" für sein AC/DC-Albumcover.
Sehr gut
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