Cover des Buches "Deutsche Wertarbeit"

1984

Im Angesicht des Grauens

Nur weil es hier um mich geht,
nur weil am Anfang ICH steht,
soll meine Wut nicht wahr sein?
Nur weil ich auf mich höre
und mich mit mir verschwöre,
soll meine Schrift nicht klar sein?

Ihr wartet auf Vokabeln,
um endlich abzunabeln
die alten Müdigkeiten.
Ich kann nicht damit dienen,
kann keine Brüche schienen,
werd nicht gen Westen reiten.

Nur weil ich nicht den Schrecken
bereit bin zu verstecken,
soll das zu schwarz gemalt sein?
Die Wahrheit, krank und kläglich,
soll die schon unerträglich,
zu teuer euch bezahlt sein?

Glaubt weiter an das Gute
und räkelt euch in Jute,
ich bleibe tief beeindruckt.
Trinkt weiter Tee, genießlich,
nur schaut nicht hin, wer schließlich
und was er euch hineinspuckt.

Im Angesicht des Grauens
die Stimme des Vertrauens
zu wählen, ist Verbrechen.
Zur Not singt harte Lieder.
Danach erst laßt je wieder
uns von den Blumen sprechen.

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