Cover des Buches "Deutsche Wertarbeit"

1984

Über die Zuversicht

Im zehnten Jahr Zedekias, des Königs in Juda und im achtzehnten
Jahr Nebukadnezars, des Königs von Babel, belagerte das
babylonische Heer Jerusalem. Der Prophet Jeremia aber lag gefangen
im Vorhof des Gefängnisses am Hause des Königs in Juda. Dahin
hatte Zedekia, der König Judas, ihn bringen lassen mit den Worten:
Warum weissagst du, daß diese Stadt in die Hände des Königs zu Babel
gegeben werden soll? Bist du der Ansicht, solche Reden stärkten
unsere Kampfmoral?
Weil es die Wahrheit ist, antwortete Jeremia. Und kaufte von
Hanameel, dem Sohn Sallums, seines Oheims, unter den fassungslosen
Augen des Königs einen Acker.
Also jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr, sagte Zedekia. Das
kann ich mir vorstellen, sagte Jeremia. Aber die Haltung von Gott
dem Herrn in dieser Frage ist eindeutig: Noch soll man Häuser, Äcker
und Weinberge kaufen in diesem Lande. Es kommen auch wieder
bessere Tage.
Würdest du mir bitte die Fesseln ein wenig lockern, ich muß den
Kaufvertrag unterschreiben, bat Jeremia.
Aber gern, antwortete Zedekia, König in Juda, immer noch völlig
verdutzt.

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