Elfter September
In jedem von uns
schlummert die Bombe
in jedem von uns
schwelt der Moment
in jedem von uns
lodert ein Ende
in jedem von uns
wartet was brennt
Wir leben auf der Außenhaut der Schlange
wir wissen niemals was ihr Blick bedeutet
Beschwörerflöten fesseln sie nie lange
wir sind die Letzten die erfahren
wenn sie sich häutet
Nie wieder wird es zehnter September
das Menschenjahr ist kurz geworden
manchen von uns ist gelungen
Frühling und Sommer zu morden
In manchen von uns
kehrt etwas wieder
in manchen von uns
ist es erwacht
in manchen von uns
erkennen wir Brüder
in manchen von uns
nur ewige Nacht
Der vertikale Stolz zerschellt am Himmel
wie leicht es war den Hochmut zu zerschmettern
in Schutt und Asche krümmt sich das Gewimmel
jenseits der Zeit von Schuld und Unschuld
und fleht nach Rettern
Von heute an ist elfter September
auf lange Sicht vielleicht für immer
wie prophezeit so gekommen
elfter September – und schlimmer
In jedem von uns
flüstert die Hoffnung
in manchen von uns
betet der Tod
in jedem von uns
sprudelt ein Anfang
in manchen von uns
blutrot