Heinz Rudolf Kunze macht "Gemeinsame Sache"

2009

Von der Maus bis zu Lola

Mitte der 90er Jahre war es, als Purple (Rüdiger) Schulz einen Anruf vom WDR erhielt. "Die Sendung mit der Maus" feierte Geburtstag und Künstler sollten ihr auf einer CD musikalisch gratulieren. "Was macht Herr Schulz, wenn er keine Ideen hat? Er sieht ins Fernsehprogramm!", plauderte Purple Schulz am Mittwochabend bei "Musik nach Kassenschluss". Just an jenem Sonntag fiel die Maus allerdings aus. So entstand der Gratulationssong: "Programmänderung".

Viele Geschichten hat der Kölner am Mittwoch im Eberswalder Sparkassenforum zu erzählen und noch mehr zu singen. Manchmal hat der Zuhörer das Gefühl, an dem 53-Jährigen ist ein Komödiant verloren gegangen. Wenn er als Xavier Naidoo verkleidet mit dem Stoffbeutel in der Hand auf die Bühne stolpert und bei der Suche nach seinem angestammten Metzger, aus dem ein Bioladen geworden ist, klagt: "...und ich wollte noch Aufschnitt nehmen", hat er die Lacher sofort auf seiner Seite, "hier, in der Sparkassen-Arena von Eberswalde".

Wie viele seiner Berufskollegen, die vor ihm bei "Musik nach Kassenschluss" aufspielten, ist er leicht irritiert ob des ungewöhnlichen Konzertortes und teilweise auch des Publikums. Dass in der ersten Reihe mit dem Vorstand der Sparkasse und Landrat Bodo Ihrke Herren in Anzug und Krawatte sitzen, verführt Purple Schulz immer wieder zu Frotzeleien. Gekonnt spielt er sich mit seinen Bandkollegen Wolfgang Stute und Josef Piek den Ball zu.

Das Quartett vervollständigt schließlich Heinz Rudolf Kunze. Zwei Jahre waren die vier Männer in Deutschland mit ihrem Programm "Gemeinsame Sache" auf Tour. Ihre gemeinsame Sache, das ist sicht- und hörbar die Leidenschaft zur Musik. Professionell spielen sie ihre alten Hits und geben ihnen durch die sparsame instrumentale Begleitung doch eine andere, spontane Note wie der Kunze-Version des Kinks-Titels Lola, mit der er in den 80er Jahren erstmals einem breiteren Publikum bekannt wurde.

Am Ende gibt es frenetischen Beifall im vollbesetzten Saal – und die vier Musiker bekommen eine Ahnung, dass das Eberswalder Publikum vielleicht doch nicht so steif ist, wie sie anfangs angesichts der ersten Reihen dachten. Sie lassen sich nicht lange bitten und geben immer und immer wieder Zugaben.

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