Heiner Lürig im Studio

2002

Heiner Lürig – Alles Online

Seit nunmehr drei Jahren ist werkzeug.heinzrudolfkunze.de im Netz zu finden und hat mittlerweile viel Lob geerntet. Die Webverstärkung hat – in Fortsetzung des ersten Interview-Teils – mit Heiner Lürig über die Homepage und ihre weitere Entwicklung sowie über das Internet und was es in Zukunft für die Künstler tun kann gesprochen.

Frage: Bist Du mit der bisherigen Entwicklung Eurer Homepage zufrieden?

Heiner Lürig: Ich bin mit der Entwicklung bis jetzt sehr zufrieden, vor allem auch, wie schnell das gesamte Umfeld die Seite annimmt und sich auch mehr und mehr darauf bezieht. Bevor eine Meldung bei uns auf der Seite erscheint, wird sie gründlich gecheckt, ob alle Infos stimmen. Das ist neben der Aktualität genauso wichtig. Wir haben gerade bei einem Online-Magazin die Höchstwertung für die Seite erhalten.

Danke Gerald und allen Mitarbeitern!

Frage: Was fehlt Dir denn auf der Seite noch? Gibt es schon neue Planungen?

Heiner Lürig: Ich hätte es gerne, daß man über das Internet auch mal etwas außer der Reihe anbieten kann. Eine Rubrik, wo man als Fan Musik herunterladen kann, die auf normalen CDs keinen Platz findet, Outtakes oder einzelne Singles zwischen den Alben zum Beispiel. Es muß möglich werden, auch kleineren Portionen zu bekommen.

Frage: Wäre es denn denkbar, daß sich das noch weiter entwickelt?

Heiner Lürig: Wir haben jedes Album mit einem direkten Link zu www.amazon.de versehen, damit man jede Platte auch sofort bestellen kann. Das wird natürlich niemals ersetzen, daß die Platte auch im Laden steht. Aber immer mehr Leute, die zum Teil gar nicht mehr die Zeit oder Lust haben, in der Stadt rumzulaufen und in Plattenläden zu stöbern, muß man einfach was bieten: Die müssen die Möglichkeit haben, eine Platte, die sie auf der HRK-Seite entdecken, zu bestellen. Das ist ja auch eine logische Kette: etwas Neues entdecken, schon reinhören und dann eben auch kaufen – alles online. Der Weg vom Finden bis zum Kaufen muß ganz kurz sein.

Heiner Lürig im Interview (Foto: Nina Geiger)

Frage: Wäre es denn jetzt schon möglich, einen neuen Song direkt im Internet anzubieten?

Heiner Lürig: Nein, zur Zeit geht das noch nicht. Die bestehenden Verträge mit der WEA sichern ihr die exklusiven Rechte am Künstler Heinz Rudolf Kunze zu, und da können wir nicht nebenher etwas anderes machen.

Frage: Wie wird sich das denn in Zukunft entwickeln?

Heiner Lürig: Das kann ich nicht sagen, denn das liegt im Ermessen der WEA. Allerdings ist das für mich langfristig ein ganz wichtiger Weg, damit der Kunde dicht am Künstler dran ist. Man kann ihn direkt informieren über neue Produkte und wo er sie bekommen kann.

Selbstverständlich muß man aber auch über die klassischen Medien wie Print, Radio und TV gehen, auch wenn das zur Zeit alles andere als leicht ist.

Frage: Ist die Homepage für Dich auch ein Feedback-Kanal, um zu hören, wie die Reaktionen sind?

Heiner Lürig: Ja, sehr. Ich schaue regelmäßig das Gästebuch an und bekomme zusätzlich noch ein Vielfaches direkt über E-Mail. Das ist alles sehr aufschlußreich für mich. Ein Beispiel: Mir hat ein Soldat, der mit der Bundeswehr im Kosovo stationiert ist, geschrieben. Er wollte während seines Heimaturlaubes eines unserer Konzerte besuchen, hatte aber keine Karten mehr bekommen. Ich habe dafür gesorgt, daß er noch Karten bekam und er hat mir dann später berichtet, wie wichtig es für ihn war, zu Hause an so etwas teilzunehmen, um seinen Alltag zu verarbeiten.

Frage: Wie bist du zum Internet gekommen und wie wichtig ist es für dich?

Heiner Lürig im GesprächHeiner Lürig: Es ist zu einer gleichwertigen Informationsquelle geworden, wie die Tageszeitung oder TV. Aber auch die Kommunikation in meinem Umfeld läuft in vielen Fällen über E-Mail. Es gehört dazu.

Ich bin zum Internet über den früheren BTX-Service gekommen. Damals noch über den Fernseher, mit einer Extra-Tastatur. Ich hatte mir das ursprünglich für das Homebanking eingerichtet. In Verbindung mit einem Apple-Computer (LCII), den ich mir dann gekauft hatte, ging es langsam bergauf mit der Technik. Wunderbar, da konnte ich mir dann richtig was reinladen, was auch funktioniert hat. Ich hab mir dann auch eine Software gekauft, die den Zugang zum richtigen Internet erlaubt hat. Damals war es aber noch nicht möglich, das Banking im Internet zu machen.

Frage: Du hast immer noch einen Apple?

Heiner Lürig: Ich habe inzwischen mehrere. Ich hab noch immer einen Power-Mac, zwei iMacs, den einen nur für die Kinder und dann hab ich hier im Studio-Bereich noch einen PC und einen uralten Atari Mega ST.

Frage: Wieviel macht der Computer bei der Musik inzwischen aus?

Heiner Lürig: Es wird zum Handwerkszeug.

Frage: Zum Thema Handwerkszeug. Steht ihr in zehn Jahren noch immer mit Instrumenten auf der Bühne?

Heiner Lürig: Was in zehn Jahren ist, weiß ich jetzt noch nicht, aber wenn ich die Chance hab, in zehn Jahren noch auf der Bühne zu stehen, dann sicher mit einer Gitarre.

Ich glaube, Live-Musik wird immer wertvoller werden. In Zeiten, in denen man alles umsonst kopieren kann, nur eben eine Band nicht, da muß man schon mal hingehen – Eintritt bezahlen, warten, bis es losgeht. Das ist immer noch etwas Besonderes und jedes Mal spannend.

Frage: Das schreit natürlich geradezu nach unserer letzten Frage, die sicher viele interessiert: Wann gibt es endlich wieder ein Live-Album?

Heiner Lürig: Das ist eine Frage, die ich Fans oft beantworten soll. Die Chance, daß es ein Live-Album gibt, ist momentan sehr gering. Es sieht bei der Plattenfirma niemand ein Live-Album, zumal wir nach Korrekt ein Best-Of-Album (Nonstop) hatten. Da wäre die Alternative gewesen, das als Live-Album zu gestalten. Aber noch können wir eine Gitarre halten – also besteht noch Hoffnung, daß es in Zukunft doch noch eine gut gemachte Live-CD oder -DVD von HRK geben wird.

Frage: Das hoffen wir natürlich sehr. Vielen Dank, Heiner, für dieses Gespräch!

 

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